In unserem Beitrag zu Möglichkeiten der Wintergartenheizung sind wir bereits grob auf die Fußbodenheizung im Wintergarten eingegangen. Da eine solche Anlage jedoch besonderen thermischen Kriterien zugrunde liegt, muss zusätzliche Vorsicht und eine anleitende Empfehlung geboten sein; nicht jede Fußbodenheizung im Wintergarten unterstützt Ihre Energiesparziele und hält Ihre Glasfronten befreit von Kondenswasser. Um besser nachzuvollziehen, wie eine Fußbodenheizung im Wintergarten aufgebaut sein muss, soll ein entsprechendes Heizkonzept vollständig durchleuchtet werden.
Unterschied Konvektionswärme & Strahlungswärme
Grundsätzlich gilt die Faustregel, dass Konvektionsheizungen, also klassische Wärmeverteiler wie Heizkörper an der Wand, das optimale Heizkonzept im Wintergarten ausmachen. Eine Fußbodenheizung hingegen gehört zum Bereich der Strahlungswärme, genau wie elektrische Infrarotstrahler. Es liegt nicht nur an den Heizkosten, dass eine Fußbodenheizung als alleiniges Heizsystem im Wintergarten ungünstig läuft.
Wärmeverteilung über Fußbodenheizung problematisch
Da Konvektionswärme für eine schwebende Luftfeuchtigkeit sorgt und das Kondensat dadurch von den Scheiben abhält, schützt sie das empfindliche Innenleben Ihres Wintergartens und sorgt für eine klare Aussicht. Die Luftfeuchtigkeit lässt sich schnell und leicht auslüften und die Gefahr von Schimmel für Möbel, Pflanzen und Holzstrukturen bleibt erspart. Mit einer Fußbodenheizung im Wintergarten kann diese schwebende Schutztemperatur nicht erreicht werden, denn die Luft zirkuliert nicht so gut wie beim thermischen Prinzip der Konvektion. Dadurch können Sie das optimale Raumklima mit 20 °C und einer Luftfeuchtigkeit zwischen 30 bis 65 % nur schwer halten. Wird es im Winter zudem einmal richtig kalt, muss Ihr Heizsystem sogenannte Bedarfsspitzen decken können. Diese Heiztemperaturen sind sehr selten, aber dann erforderlich, wenn Sie beispielsweise Ihre Pflanzen schützen müssen.
Fußbodenheizung optimal installieren
Eine gute Kompromisslösung lässt sich durch Wärmegebläse und/oder beheizbare Scheiben (Heizgläser) herstellen. So schmeichelt die Fußbodenheizung im Wintergarten auf lange Sicht sowohl Ihren Füßen als auch Ihrem Geldbeutel – zumindest relativ gesehen: Ihnen muss bewusst sein, dass eine Fußbodenheizung im Wintergarten, egal ob elektrisch oder mit Warmwasser, zu erhöhten Heizkosten führen wird. Ohne Sonnenwärme für den Treibhauseffekt benötigt die Fläche im Winter ca. drei- bis vierfache Heizwärme im Vergleich zu herkömmlichen Wohnräumen. Daher ist die Heizung, auch wenn Sie direkt an Innenwohnräume angrenzt, separat zu betreiben, sodass wirklich nur dann geheizt werden muss, wenn es wirklich nötig ist. Ein Vorteil ist jedoch, dass sich der erwärmte Wintergarten mit Fußbodenheizung nicht wie ein separater Raum anfühlt und die Wunschtemperatur fließend zwischen Glasoase und Wohngebäude empfunden wird.
Was muss außerdem bei einer Fußbodenheizung für Wintergärten beachtet werden?
Sofern Sie einen neuen Wintergarten mit Fußbodenheizung planen, können Sie Ihren Bodenbelag noch einfach an die Erfordernisse Ihres thermischen Konzepts ausrichten. Handelt es sich um eine nachträgliche Installation, sind einige Besonderheiten zu klären. Bedenken Sie auch den Zustand des Bodens bzw. des gesamten Wintergartens. Eventuell sollten Sie das Fundament des Glashauses sanieren, um beispielsweise elektrische Heizmatten sicher betreiben zu können.
Verhältnis der Heizfläche
Des Weiteren steht in Frage, ob überhaupt die gesamte Fläche des Wintergartens mit Fußbodenheizung ausgekleidet werden muss oder ob Ihnen ein kuscheliger Lieblingsplatz genügt. Für partielle und kleine Flächen eignen sich elektrische Infrarotflächen. Sollen größere Flächen erwärmt werden, sind Heizmatten mit sehr dünnem Draht zu empfehlen.
Isolationsstufe des Wintergartens
Wichtig ist auch, vor Inbetriebnahme einer Fußbodenheizung im Wintergarten dessen Lüftungs- und Dämmkonzept zu prüfen. Gerade wenn der Wintergarten offen mit anderen Wohneinheiten verbunden ist, muss auf eine ordentliche Isolierung geachtet werden, damit sich Schimmel und Moder vermeiden lassen.
Angelagerte Heizkonzepte
Neben der Ausstattung innen ist auch an ein Frostschutzsystem für das Dach und die Regenrinne zu denken, da sich bei einer liegenden Eis- und Schneelast die Kälteabstrahlung und dadurch der Heizaufwand erhöhen können – unabhängig davon, wie energieeffizient Ihr Indoor-Heizsystem funktioniert.
Wie kann eine Fußbodenheizung im Wintergarten in Betrieb genommen werden?
Bevor die Fußbodenheizung im Wintergarten auf die Optimaltemperatur gebracht werden kann, benötigen unterschiedliche Heizsysteme bestimmte Vorlaufzeiten und Vorlauftemperaturen. Eine Fußbodenheizung verbunden mit den empfohlenen Konvektionsheizungen ist nun zwar keine Grundlastheizung, benötigt aber dennoch eine eigene Vorlaufzeit – besonders wenn die Wärme über Warmwasser generiert wird.
Elektrische oder Warmwasser-Heizung?
Es ist bei der Schlauchheizung also mit langen Anheiz- und Abheizzeiten zu rechnen. Bei einer elektrischen Heizmatte sind diese Phasen wesentlich kürzer, aber dieser Komfort macht sich dann in den Heizkosten spürbar. Generell sind Gasbrennwertgeräte als Wärmeerzeuger zu empfehlen, richten Sie diese Entscheidung aber am besten an das System, dass sie günstigerweise an Ihr Wohngebäude anbinden können. Natürlich müssen Sie nicht extra ein Gasbrennwertgerät installieren, sofern Sie Ihr gesamtes Haus über E-Wärme versorgen.
Wärmepumpen mit Umweltwärme
Die langen Vorlaufzeiten können Sie durch ökologische Wärmepumpen verkürzen und heizen trotzdem über Warmwasser bzw. Erdwärme. In Verbindung mit Gebläsekonvektoren lassen sich die Bedarfsspitzen optimal und sehr effizient abdecken. Die einmaligen Investitionskosten sind hier natürlich als Nachteil zu nennen. Bedenken Sie jedoch auch, dass Sie ein unabhängiges System aus erneuerbaren Energien in Kraft nehmen.
Aufbau einer Wintergarten-Fußbodenheizung
Wie erwähnt, muss der Boden des Wintergartens von Betonschicht bis Belag geprüft und durchdacht werden. Die dazwischen liegenden Bausteine einer solchen Fußbodenheizung im Wintergarten sind sowohl für elektrische als auch Warmwasser-Systeme nach der Staffelung von der untersten Schicht nach oben zu planen: Nach dem Beton folgt eine Klebeschicht, auf der eine Wärmeisolierung angebracht wird. Darüberliegend fügen sich nun elektrische oder wasserleitende Strukturen. Letztere werden anders als die Heizmatten in einen Estrich eingegossen. Bedenken Sie diesen Schritt, wenn Sie die Wartung Ihrer Fußbodenheizung zugänglich halten wollen. Abschließend wird der Bodenbelag auf das Heizsystem geklebt.