So sparen Sie im Wintergarten Energie!
Wintergärten sind einzigartige Bauelemente, können aber bei unsachgemäßer Planung und Umsetzung, oder auch falschem Nutzerverhalten schnell zu Energiefressern werden und die Energiebilanz des gesamten Hauses erhöhen. Dies gilt ganz besonders, wenn der Wintergarten als zusätzlicher Wohnraum genutzt und dementsprechend in den kalten Monaten beheizt wird. Angefangen von der Wintergartenausrichtung über Wintergarten-Fenster und Wintergartenverglasung bis hin zur Wintergarten-Heizung und Wintergarten-Belüftung: Mit einigen ganz einfachen Grundprinzipien verhindern Sie effektiv Wärmeverlust und erhöhen die Wintergarten-Energieeffizienz.
Mit der Ausrichtung des Wintergartens Energie sparen
Energieeffizienz beginnt bereits dann, wenn Sie einen Wintergarten planen. Schließlich spielt nicht nur die Wintergartengestaltung und die Wintergartenausstattung eine Rolle für die Energiebilanz, sondern auch die Wintergartenausrichtung. Da sich ein Wintergarten durch den Glashauseffekt und die Sonnenenergie aufheizt, entscheidet die Ausrichtung maßgeblich darüber, wieviel Sonnenstrahlung Ihr Wintergarten tagsüber erhält, wodurch der Heizbedarf der angrenzenden Räume drastisch gesenkt werden kann. Grundsätzlich gilt, je größer und länger die Sonneneinstrahlung, desto weniger Heizkosten sind notwendig.
Südausrichtung
Die beste Energieeffizienz haben Wintergärten mit Südausrichtung, denn im Süden des Hauses ist die Kraft der Sonne am größten. Einziger Nachteil ist eine mögliche Überhitzung an heißen Sommertagen. Sonnenliebhaber genießen in einem Südwintergarten die meisten Sonnenstunden, auch im Herbst und Frühjahr.
Westausrichtung
Nach Westen ausgerichtete Wintergärten sind morgens kühl und schattig und werden erst nachmittags von der Sonne erreicht. Die Wärmeeffizienz ist daher eher durchschnittlich. Ein Wintergarten mit Westausrichtung ist optimal für Romantiker, die den Tag mit Blick auf einen stimmungsvollen Sonnenuntergang ausklingen lassen möchten.
Nordausrichtung
Ein Wintergarten an der Nordseite des Hauses ist überwiegend schattig. So können Sie zwar im Sommer unter Umständen auf eine Wintergartenbeschattung verzichten, allerdings verliert Ihr Wintergarten durch das fehlende Sonnenlicht einen Großteil seines Charmes. Die Energieeffizienz eines Nord-Wintergartens ist denkbar schlecht und kann sich bei falschem Nutzungsverhalten negativ auf die Energiebilanz des ganzen Hauses auswirken. Durch ihr blendfreies Nordlicht sind Nord-Wintergärten ideal für Büros oder Ateliers.
Ostausrichtung
Wintergärten, die östlich ausgerichtet sind, haben morgens Sonneneinstrahlung und nachmittags Schatten, was gerade an heißen Sommertagen sehr angenehm ist. Wie auch beim West-Wintergarten ist die Energieeffizienz mittelmäßig. Durch ihr sonniges Morgenlicht sind Wintergärten mit Ostausrichtung optimal für Frühstücksliebhaber, die Wochenende oder Urlaub gerne mit einem ausgiebigen Frühstück im Sonnenlicht einläuten möchten.
Unsere Tipps für eine hohe Wintergarten-Energieeffizienz
Wintergartenprofile, Wintergarten Fenster und Wintergartenverglasung: Bereits bei der Planung sollten Sie auf den Einbau wärmespeichernder Elemente achten. Sprechen Sie mit Ihrem Wintergartenfachbetrieb über bauseitige Möglichkeiten für eine gute Energiebilanz.
Hochwertige Wintergartenprofile
Wintergartenprofile aus Holz und Aluminium wie SDL Avantgarde gelten als besonders wärmedämmend, sorgen für Gemütlichkeit im Wintergarteninnenraum und schützen die Wintergartenaußenseite durch aufgebrachte Aluminiumabdeckungen vor Witterung und Verfall. Die Holzkonstruktion im Innenraum garantiert eine hervorragende Statik, dämmt die Wärme wie kaum ein anderer Baustoff durch die hochisolierende Holzoberfläche und reguliert das Wintergartenklima. Profile aus Holz und Aluminium sorgen durch ihre thermische Trennung für eine erstklassige Wärmedämmung und sind für Energiebewusste ausnahmslos zu empfehlen. Je nach Profil können die den Wärmeverlust definierenden U-Werte allerdings unterschiedlich sein, daher empfiehlt sich der Vergleich einzelner Wintergartenprofile in Bezug auf die Wärmeeffizienz.
Korrekte Verglasung
Glas ist das hauptsächliche Element eines Wintergartens und spielt daher eine maßgebliche Rolle bei der Wintergarten-Energieeffizienz. Grundsätzlich gilt, je einfacher und größer Verglasung und Glasflächen sind, desto mehr Energie geht verloren. Im Vergleich zur normalen Wohnfläche müsste ein einfach verglaster Wintergarten an sonnenlosen Tagen 3 – 4 mal so stark beheizt werden, um den hohen Wärmeverlust durch die Wintergartenverglasung auszugleichen. Sparen Sie daher nicht an der Verglasung, sondern verbauen 2- bis 3-fach verglastes Isolierglas, um Heizkosten in der kalten Jahreszeit zu sparen.
Neben der Art der Verglasung sollte bei der Wintergartenplanung und Wintergartenumsetzung auch auf den Verglasungswinkel geachtet werden. Schräge Verglasungen sind kostspielig und lassen bei tiefstehender Wintersonne weniger Sonnenstrahlen ein als eine senkrechte Verglasung; im Sommer führen Glasschrägen leicht zu einer Überhitzung des Wintergartens. Wenn möglich, sollten Sie daher Schrägverglasungen vermeiden und Ihren Wintergarten lieber senkrecht verglasen lassen. Auch bei Wintergärten, die nicht der EnEV unterliegen, sollte im eigenen Interesse nicht an der Verglasung gespart werden. Gerade bei einem nicht oder schwach beheizten Wintergarten, ist auf jeden Fall eine Isolierverglasung sinnvoll. Diese erhöht die Wärmedämmung, schützt vor Kondensationswasserbildung und verbessert die Energiebilanz.
Wichtige Infos zu EnEV & U-Wert
In einigen Fällen unterliegen Wintergärten der Energieeinsparverordnung (EnEV), welche die energetischen Vorgaben für Bauherren definiert.
Keine EnEV Anforderungen
Bei der Energieeinsparverordnung wird zwischen Kalt- und Warmwintergärten unterschieden, d. h. nach der Nutzungsdauer und der maximalen Temperatur im Winter. Auch die Wintergartengröße ist ein maßgebliches Kriterium für die EnEV-Anforderungen. Nicht der EnEV unterliegen:
Unabhängig von der Energieeinsparverordnung gilt es, den Mindestwärmeschutz nach DIN 4108-2 einzuhalten. Eine Wärmeschutzverglasung und thermisch separierte Metallkonstruktionen sind unbedingt zu empfehlen, um Feuchtigkeits- und Kälteschäden zu vermeiden.
Ausnahmen
Ein Wintergarten mit einer Fläche zwischen 15 qm und 50 qm und einer Temperatur zwischen 12° C und 19° C ist kein klassischer Kaltwintergarten, aber auch kein Wohnwintergarten. Daher gelten für ihn laut EnEV besondere Anforderungen:
Energieeinsparverordnung für Wohnwintergärten
Ganzjährig genutzte Wohnwintergärten gelten als Teil der äußeren Gebäudehülle und werden von der EnEV geregelt. Hier wird differenziert zwischen kleinen Wohnwintergärten mit einer Gesamtfläche zwischen 15 qm und 50 qm und großen Wohnwintergärten über 50 qm. Bei der Erstellung des Energieausweises werden sie als „Anbau“ angegeben. Die in der EnEV vorgeschriebenen U-Werte beziehen sich immer auf die gesamte Konstruktion, d. h. Wintergartenverglasung, Profilkonstruktion und Randverbund. Zum Standard gehören mittlerweile Isolierverglasungen mit U-Werten von 1,1 W/m²K.
Wintergärten kleiner als 50 qm
Bei einer Fläche kleiner 50 qm greifen die Anforderungen an den Wärmedämmwert der einzelnen Bauteile, beispielsweise des Glasdachs, der Bodenplatte oder der transparenten Seitenwände. Hier spricht man auch vom sogenannten U-Wert, der die Wärmeverluste eines Bauteils beschreibt. Je niedriger der U-Wert ist, desto höher ist die Auswirkung des Elements auf die die Wintergarten-Wärmeeffizienz. Für die der EnEV unterliegenden Wintergärten gelten verbindlich folgende U-Werte. Maximal zulässige U-Werte sind:
Wohnwintergärten über 50 qm
Bei großen Wintergärten entscheidet die Gesamtenergieeffizienz, d. h. die in der EnEV vorgeschriebenen Maximalwerte für den Jahres-Primärenergieverbrauch und die energetische Qualität der Gebäudehülle dürfen nicht überstiegen werden.
Sommerlicher Wärmeschutz laut EnEV
Die Energieeinsparverordnung regelt nicht nur den Schutz vor Wärmeverlust, sondern verlangt bei Gebäuden ab einer Beheizung von 19° C auch den Nachweis eines ausreichenden Wärmeschutzes im Sommer. Bei Fensterflächen über 25 % sind ab 2014 deutlich wirkungsvollere Sonnenschutzmaßnahmen erforderlich als zuvor. Die Verwendung eines hocheffizienten Sonnenschutzglases oder eine außenanliegende Wintergartenbeschattung sind daher bereits bei der Wintergartenplanung zu berücksichtigen, um spätere EnEV Abmahnungen zu verhindern. Ebenso ist eine ausreichende Wintergartenlüftung zu empfehlen.
Verschärfungen durch die EnEV 2016
Seit dem 01. Januar 2016 gilt die Energieeinsparverordnung 2016, welche die Energie-Standards für Neubauten, also auch für neue Wintergärten, deutlich erhöht. Im Vergleich zu EnEV 2014 sinkt der maximal erlaubte Jahres-Primärenergiebedarf um 25%, der höchstzulässige, mittlere Wärmeverlust verringert sich um rund 20%.
Wie Sie mit Ihrem Nutzverhalten im Wintergarten Energie sparen
Trotz energieeffizienter Umsetzung entscheidet auch das Nutzungsverhalten über die Wintergarten-Energieeffizienz. Im Grunde gelten hier dieselben Regeln wie für den Wohnraum. Türen und Fenster sollten geschlossen bleiben; gelüftet wird nur, wenn es notwendig ist. Nutzen Sie die Energie der Sonne und heizen Ihren Wintergarten nur so viel wie nötig. Weiterhin dient der Wintergarten als Wärmepuffer zum Wohnraum und kann diesen je nach Temperatur gezielt beheizen oder belüften. Um Energieverluste im Haus zu vermeiden, sollten Sie die Türen und Fenster zum Wintergarten verschließen, wenn es dort kälter ist als in der Wohnung.
Ihre Wintergarten-Energieeffizienz kann jederzeit erhöht werden
Selbst, wenn es an allen Ecken und Enden des Wintergartens zieht, Ihre Wintergarten-Energieeffizienz kann auch nachträglich deutlich verbessert werden. Beispielsweise vergibt die KfW-Bank Darlehen für die Modernisierung von Immobilien. Sprechen Sie uns an. Gerne informieren wir Sie über die Möglichkeiten einer nachträglichen Wärmedämmung. Nehmen Sie einfach Kontakt mit uns auf.